Kastanienhof Bülow
Kastanienhof – Historischer Bauerngarten
Der „Historische Bauerngarten Kastanienhof“ liegt in herrlicher Alleinlage zwischen Feldern und Wäldern in der Endmoränen-Landschaft Nordwestmecklenburgs, nahe der Kleinstadt Rehna.
Hajo und Dirk entdeckten das verlassene Anwesen Ende Dezember 2003. Trotz des nasskalten, nebligen Wetters war es Liebe auf den ersten Blick. Die alten Kastanien, die die Hofstelle nach Norden gegen kalte Winde schützten, die knorrigen Obstbäume im weitläufigen Obstgarten und nicht zuletzt der unbegrenzte Blick in die hügelige Landschaft waren genau das Stückchen Erde von dem die Beiden geträumt hatten.
Nach dem Kauf hieß es in die Hände spucken.
Parallel zur Renovierung des Niederdeutschen Hallenhauses aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde der Garten geplant und angelegt.
Erhaltenswerte Bäume, Sträucher und Hecken erhielten ein Verjüngungsschnitt.
Das etwa ein Hektar große Gelände wurde mit einer schützende Hecke aus heimischen Gehölzen umfriedet.
Nach und nach wurden Gartenzimmer angelegt, Stauden, Gemüse- und Blumenbeete gestaltet, Obstbäume, die nicht mehr zu retten waren wurden gefällt und durch Neuanpflanzungen alter Obstbaumsorten ersetzt.
Auf dem Fundament eines früheren Stalls entstand ein siebzig Quadratmeter großes Gewächshaus, in dem im Winter Salate, Spinat und Kräuter gedeihen und mediterrane Kübelpflanzen überwintert werden.
Im Kräutergarten, der vom Haupthaus geschützt nach Süden und Westen ausgerichtet und durch ein Wegkreuz geteilt ist, gedeihen Küchen- und Heilkräuter.
Mit dem Ziel einmal den Bedarf an Obst und Gemüse auf der eigenen Hofstelle ernten zu können sammelten Hajo und Dirk in den letzten zwei Jahrzehnten alte Obstgehölze, Gemüsepflanzen und Kräuter um sie in den verschiedenen Nutzgartenbereichen anzubauen.
„Alles immer mit dem Augenmerk auf sich begünstigende Pflanzengesellschaften, Arten-, Umwelt-, und Naturschutz“, erklärt Hajo, dessen Pflanzenlieblinge Gemüse- und Obstpflanzen sind.
„Wir lernten Obst und Gemüse einzukochen, zu fermentieren, in Erdmieten zu lagern und zu trocknen um den Ernteüberschuss des Sommers im Winter nutzen zu können.“ erläutert Dirk, der für die mittlerweile auf sieben Personen angewachsene Hofgemeinschaft kocht.
Jetzt, nach fast zwanzig Jahren ökologischer Bewirtschaftung ist das Ziel, vom eigenen Boden genügend gesunde Lebensmittel für das ganze Jahr ernten zu können erreicht.
Zudem haben wir für geflügelte, vierbeinige und beinlose Gartenbewohner, egal ob Säugetier, Insekt, Reptil oder Vogel Rückzugsmöglichkeiten und Nahrungsquellen geschaffen.
Der Artenreichtum auf dem Kastanienhof ist mittlerweile deutlich angewachsen.
Neben Laubfröschen, die an warmen Sommerabenden ihr knarrendes Rufen ertönen lassen, haben im renaturierten Hofteich, der hier Soll genannt wird und eine Hinterlassenschaft der letzten Eiszeit ist, viele Frösche und Kröten, aber auch Kammmolche ihre Kinderstube.
Bunte Libellen, Eidechsen, Ringelnattern, unzählige Tag- und Nachtfalter, Wildbienen, Hummeln, Hornissen und viele andere Insekten bevölkern neben fast fünfzig Vogelarten das mittlerweile auf zwei Hektar durch Anpachtung vergrößerte Areal.
Das vielfältige Bodenleben erneuert durch seine ununterbrochene Recyclingtätigkeit die Vitalität des Gartenbodens immer wieder aufs Neue, so dass Wild-, Nutz- und Zierpflanzen vom Kreislauf des Wachsens und Vergehens profitieren.
Im sanierten Hallenhaus gibt es mittlerweile vier Wohnungen für die Hofgemeinschaft und sechs Zimmer für Gäste und saisonale Mitarbeiter.
Der Garten ist von April bis Oktober für Besucher (Eintritt 3,- €) geöffnet.
Gartenführungen von ca. 2 Stunden (10,- € pro Person) finden auf Anfrage statt.
Von Ende März bis Ende Dezember wird B&B in Gästezimmern mit Bad angeboten.
Weiter Informationen unter: www.kastanienhof.bio
Adresse:
Kastanienhof 1
19217 Bülow
Tel. 038872 52252